©2017 Oskar Brugmann

Philipp J. Neumann wurde in Leipzig geboren. Im Alter von sechs Jahren trat er dem Gewandhaus-Kinder- und Jugendchor bei. Mit 15 Jahren inszenierte er sein erstes Theaterstück und begann, Kurzfilme zu drehen. 1999 folgte die erste Arbeit für die Opernbühne, Christoph Willibald Glucks „Orfeo ed Euridice“ als Open-Air in der Kirchruine zu Wachau.

Seitdem hat Philipp J. Neumann mehrere Opern inszeniert, u.a. Händels „Acis and Galatea“ mit der Bach Society of Columbia University in New York und Leipzig, Krásas „Brundibár“ in Leipzig und in Tel Aviv, Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“, Bresgens „Der Mann im Mond“ und Weirs „Die schwarze Spinne“ an der Oper Leipzig, Valtinonis „Der Zauberer von Oz“ am Theater Erfurt, Stephan Königs „Amadeus‘ Klavier“ (UA), Glandiens „Der Ring“ (UA), Coplands „The Second Hurricane“ und Zollers „Aufstand!“ (UA) am Gewandhaus zu Leipzig, Ravels „L’Enfant et les Sortilèges“ an der Musikalischen Komödie Leipzig, Puccinis „La Rondine“ in Gera und „Mörder Kaspar Brand“ (UA) an der Deutschen Oper am Rhein, Düsseldorf.

Außerdem inszenierte er mehrere Sprechtheaterstücke, u.a Hubs „An der Arche um Acht“ für die DomstufenFestspiele Erfurt, Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ im Barockkloster Wettenhausen, Frayns „Der nackte Wahnsinn“ am Neuen Theater Burgau und Frischs „Biografie: ein Spiel“ am Sensemble Theater Augsburg. In Koprodution mit dem Barbican Centre London und dem Leipziger Gewandhaus konzipierte und inszenierte Neumann 2015 das Musik vermittelnde Theaterstück „Wenn der Mond aufgeht, lernst Du fliegen“ und 2018 den Nachfolger „Wie man Holz glücklich machen kann“.

Philipp J. Neumann schuf die Bühnenbilder zu den meisten seiner Inszenierungen und schrieb u.a. die Libretti für Auftragswerke der Oper Leipzig, des Gewandhauses zu Leipzig, der Deutschen Oper am Rhein, des Staatstheaters Cottbus und des Sorbischen National Ensembles.

Die 2005 entstandene Inszenierung von Hans Krásas Theresienstadt-Oper „Brundibár“ gastierte 2009 und 2010 unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Deutschland und Israel. Im Oktober 2010 inszenierte er als 1. Preisträger des mitteldeutschen Theaterwettbewerbs „Prophezeiung 20/11“ im Rahmen des internationalen Festivals euro-scene Leipzig am Thalia Theater Halle und im Festspielhaus Hellerau/Dresden.

Seit 1997 schrieb und drehte Philipp J. Neumann mehrere Kurz-und Imagefilme sowie den Spielfilm „Der Ton in der Mitte“ , die Dokumentationen „Das geliebte Moll“ und „Ins Fremdland“ . Seine Filme liefen im Wettbewerb verschiedener Festivals (Berlin, Leipzig, Dresden, Münster, Bamberg) und gewannen Preise, zuletzt sein Kurzfilm „Atropos“ (Goldener Reiter beim Filmfest Dresden, Jurypreis beim Kurzsüchtig Filmfestival). Die Fortsetzung „Lachesis“ lief im März 2017 im Wettbewerb des Kurzsüchtig Filmfestivals und in der Folge im MDR und in der ARD.

Philipp J. Neumann ist Gründungsmitglied der Richard Wagner Gesellschaft Leipzig 2013. Außerdem konzipierte und inszenierte er mehrere Veranstaltungen und Performances für die Wagner Festtage Leipzig und Yadegar Asisis „EverestDeconstruction“ – die Zerstörung des weltgrößten Panoramabildes im Panometer Leipzig, 2005. Im Mai 2015 wurde seine Kunstinstallation „NukleUs“ im Neubau des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie eingeweiht.