An der Arche um Acht
Kinderstück von
Ulrich Hub
Inszenierung / Bühne
Philipp J. Neumann
Theater Erfurt / DomStufen-Festspiele 2016
Fotos der Bühnenmodelle und des fertigen Bühnenbilds für An der Arche um Acht (drei Aufführungsorte: Domstufen, Dom und Westportal)
„Wie der Streit um die letzten Kekse geschlichtet wird – Domstufen-Festspiele für Kinder bieten wortwitzigen Spaß mit tieferer Bedeutung“
Thüringer Allgemeine, August 2016
Der nackte Wahnsinn
Komödie von
Michael Frayn
Inszenierung / Bühne
Philipp J. Neumann
Neues Theater Burgau
Fotos des Bühnenmodells und des fertigen Bühnenbilds für
Der nackte Wahnsinn.
„Die Burgauer Theaterprofis begeistern in der unfassbar temporeichen Inszenierung von Philipp J. Neumann.“
Günzburger Allgemeine, Oktober 2016
NukleUs
Interaktive Rauminstallation von
Philipp J. Neumann
im Auftrag des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie Leipzig
für das Atrium im Erweiterungsbau
Konzept und Design: Philipp J. Neumann / Konstruktion und Bau: Frank Heublein
Fotos: Oskar Brugmann
NukleUs ist eine vierteilige Kunstinstallation, die sich mit dem wissenschaftlichen Erkenntnisprozess beschäftigt und formsprachlich den Zellstrukturbezug der Gebäudearchitektur aufgreift. Das zentrale Objekt der Installation ist eine Kugel, die in der Mitte des Atriums hängt. Drei weitere, kleinere Kugeln sind in Sichtentfernung zum Hauptobjekt auf den drei Etagen, die Zugang zum Atrium haben, positioniert.
Die hängende Kugel markiert durch seine äußere Gestalt und die Platzierung im Zentrum des Gebäudes den Kern einer Zelle, den Nukleus. Als ästhetisch geschlossenste, geometrisch reinste Form versinnbildlicht die Kugel zudem das Erhabenste in der wissenschaftlichen Arbeit: die Problemlösung und den Erkenntnisgewinn am Ende einer oft langwierigen theoretischen und experimentellen Schaffensprozesses. Dieser wiederum – das Betrachten, Untersuchen und Evaluieren schematisiert die Kunstinstallation durch die konstante und gegenläufige Rotation der einzelnen Kugelsegmente. Dabei sorgen minimale Abweichungen in den Motorengeschwindigkeiten dafür, dass nach Start der Rotationsbewegung die Rückkehr zur idealen Grundform – der Kugel – nahezu ausgeschlossen ist. Der Zauber des wissenschaftlichen Rätsels, das fortwährend neuen Anlass und Ansporn zur Dechiffrierung bietet, soll erhalten bleiben. Verstärkt wird dieser Zauber durch das weiße Licht, das aus jenen Schnittflächen nach außen dringt, die durch die Auslenkung der einzelnen Kugelsegmente für den Betrachter sichtbar werden.
Im Gegensatz zur hängenden Kugel sind die drei kleinen Satelliten der Kunstinstallation für den Betrachter nicht nur optisch wahrnehmbar, sondern auch körperlich. Diese Kugeln widmen sich dem Anwenden von Systematik in der wissenschaftlichen Arbeit und deren Abstraktion nach Gesichtspunkten der Ästhetik und Schönheit. Jedes der drei Objekte ist berühr-, einseh- und in gewissem Maße veränderbar. Schaut der Betrachter durch das Okular in den Innenraum einer dieser Kugeln, entdeckt er ein kaleidoskopartiges Farbspiel, das er durch die manuelle Rotation der beweglichen Kugelsegmente beeinflussen kann. Dabei sind die Innenräume nach dem System der Primärlichtfarben sortiert: jeweils eine Kugel beschränkt sich farbräumlich auf Rot, Grün oder Blau.
Das von der hängenden Kugel emittierte weiße Licht – in dem letztlich alle Farben des Spektrums enthalten sind – stellt die Summe des sinnbildlich angewandten Farbsystems dar – ein Hinweis auf die Zugehörigkeit der Satelliten zum zentralen Objekt der Kunstinstallation. Überhaupt werden erst in der Addition der vier Kugeln ein crescendierendes Prinzip und so auch der Bezug zum wissenschaftlichen Erkenntnisprozess deutlich. Nicht nur steigt mit der Wanderung des Betrachters vom ersten bis zum dritten Satelliten sein möglicher Einfluss auf das jeweilige Objekt (pro Etage kommt ein manuell bedienbares Kugelsegment hinzu), sondern auch der Schwierigkeitsgrad des Handhabens und die Komplexität des Kugelinnenraums. An die Grenze seiner Fähigkeiten gelangt der Betrachter vor der hängenden und größten Kugel, die noch eine Stufe komplexer als der dritte Satellit gestaltet ist und unerreichbar bleibt. Unerreichbar wie das Ende aller wissenschaftlicher Forschung. Der NukleUs als ewiger Sehnsuchtshort, der durch das andauernde und selbständige Öffnen und Schließen auf fast magische Weise zur nimmermüden Inspirationsquelle für Idee und Wissenssprung, für Neu- und Weiterentwicklung werden kann.