Cinderella
Oper von
Peter Maxwell Davies
Inszenierung / Bühne
Philipp J. Neumann
Musikalische Leitung
Moritz Caffier
Kostüm
Johanna Burfeind
Dramaturgie
Hannah Naima Metz
Theater Kiel /
Junges Theater im Werftpark
Mitwirkende
Akademien am Theater Kiel, Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Kiel
Fotos: Olaf Struck

„Aschenputtel“ ist ein Dauerbrenner auf den (Musiktheater-)Bühnen dieser Welt. Kein Wunder, handelt es sich doch um eines der beliebtesten Märchen aller Zeiten. In der witzig überdrehten Version des schottischen Komponisten und Librettisten Peter Maxwell Davies ist Cinderella ein Au-Pair-Mädchen, das von drei kleinen Monster-Schwestern namens Medusa, Hekate und Dragonia herumkommandiert wird, und statt einer guten Fee treiben magische Tiere und Spielzeuge ihr Unwesen. Wenn das nicht einen großen Spaß verspricht? Wie immer beeindrucken in unserer Kinderchoroper im Jungen Theater im Werftpark Nachwuchstalente aus unserer Chorakademie!
„Chorakademie am Theater Kiel glänzt mit „Cinderella“ […]
Kieler Nachrichten, April 2025
Mitten unter den Reichen und Schönen, die mit dem E-Scooter zwischen Frappuccino, Nagelstudio und Shopping Mail hin und herflitzen, ist die Märchenfigur (Cinderella) in der spritzig aufgefrischten Version, die Regisseur Philipp J. Neumann und Moritz Caffier als musikalischer Leiter mit den Jugendlichen der Chorakademie am Theater Kiel zaubern. […] Stoff für ein wortwitziges Verwirrspiel und viel rasante Teenie-Rivalität, bei dem die Jugendlichen auf der Bühne gleichzeitig Stimmkraft und Spieltalent beweisen. […]
Gekonnt wendet Regisseur und Bühnenbildner Neumann den Märchenstoff so in die Gegenwart, mischt Hogwarts-Klassenzimmer mit Toy-Story-Personal, Disney-Märchen mit Comic und Parodie. […]
So ist der Chorakademie mit Poesie und jugendlicher Spiellust ein gut gelauntes, sehr zeitgemäßes Stück gelungen, das statt Märchenbetulichkeit frechen Witz und moderne Serienkultur ausspielt.“
Das Ende der Schwerkraft (UA)
Theatermonolog von
Philipp J. Neumann
Inszenierung / Bühne
Philipp J. Neumann
Sensemble Theater Augsburg
Darsteller: Heiko Dietz
Klopp ist kein Verschwörungstheoretiker. Im Gegenteil. Er verabscheut diese „Heinis“, wie er sie nennt. Vielleicht, weil seine Frau eine vollblütige Verschwörungsanhängerin war. Vielleicht aber auch, weil all diese Menschen die eigentliche Bedrohung nicht kennen: das Ende der Schwerkraft – und damit die Auslöschung allen Lebens auf der Erde.
Das ist die Apokalypse, von der Klopp überzeugt ist. Und das ist auch das Szenario, auf das sich Klopp in seinem selbstgebauten Bunker vorbereitet. Aber stimmt die Theorie? Und ist er wirklich der Einzige, der Bescheid weiß? Oder steckt auch hier ein Verschwörungskomplott dahinter? Und was hat das alles mit 3956 Schallplatten zu tun? DAS ENDE DER SCHWERKRAFT ist ein bissiger und satirischer Theatermonolog, der aktuelle Themen durch das Periskop der Verschwörungsszene betrachtet.
„Philipp J. Neumanns mitreißendes, ästhetisch herausragendes Werk irritiert durch perfekt platzierte Disruptionen, zugleich fasziniert es in seiner höchst poetischen, vielschichtigen Verschränkung von Text, Inszenierung, Soundtrack und Bühnenbild. Kein Wunder, denn der mehrfach preisgekrönte Leipziger Regisseur ist in sämtlichen Disziplinen zu Hause, will sich jedoch nicht als Universalkünstler im wagnerischen Sinne verstanden wissen: Ihren dramaturgischen Feinschliff erhielten sämtliche Szenen im engen Zusammenspiel mit Heiko Dietz.“
Martina Vodermayer, A3 Kultur, November 2024
„Beklemmende Enge, dumpfe Ängste: das Sensemble bringt „Das Ende der Schwerkraft“ von Philipp J. Neumann erstmals auf die Bühne. Ein Monolog eines Einsamen, herausragend gespielt.“
Daniela Tiggermann, Augsburger Allgemeine, November 2024
„So erweist sich diese Gravitations-Komödie auch als kleine Ehrenrettung all der Sonderlinge, Narren und Neurotiker, die Seismografen der Gesellschaft sind, es aber in Zeiten des Konformismus schwer haben. Fast wundert man sich, dass heute, da immer mehr Menschen auch ökonomisch der Boden unter den Füßen weggezogen wir, in der Realität noch keine „Verschwörungstheoretiker“ auftreten, die ein Ende der Schwerkraft prophezeien. Jedenfalls ist diese Aufführung schwer in Ordnung, und auch wenn das Bühnenbild (Philipp J. Neumann) aus lauter Rohrleitungen besteht, schaut man nicht in die Röhre. Begeisterter Applaus.“
Alexander Altmann, Münchner Merkur, Dezember 2024
„Es ist beunruhigend zu sehen, wie dieser Mensch, der sich vehement dagegen wehrt, Verschwörungstheoretiker zu sein, sich immer tiefer in seine
Anne Fritsch, Abendzeitung München, Dezember 2024
Wahrheiten begibt, alles in deren Dienst stellt. Dieser Klopp ist ein rationaler Mensch, er denkt an alles, berechnet alles. Er glaubt nicht an Reptiloiden, wohl aber an den „Antihafteffekt“. Nur auf den entscheidenden Gedanken kommt er nicht: dass die Katastrophe möglicherweise nicht eintritt. […] Das Unheimliche ist die Gleichzeitigkeit von Erkenntnis und Blindheit, von rationaler Begründung und irrationalen Annahmen. Das Loch, das die Trennung von seiner Frau gerissen hat, hat Klopp mit Aktionismus gefüllt […]“
„Dietz‘ 80-minütige Solo-Darstellung ist einwandfrei und sehr überzeugend. […] Sporadisches Unwohlsein ist hier ein kraftvolles Stilmittel, um die skurrile Abwärtsspirale zu verdeutlichen, in der sich die Gesellschaft am Rande des Geschwurbels befindet.“
Johanna Schmees, Süddeutsche Zeitung, Dezember 2024
Ab geht die Post (UA)
Theaterstück von
Philipp J. Neumann
Musik
Stephan König
Inszenierung / Bühne
Philipp J. Neumann
Musikalische Leitung
Tvrtko Karlović
Kostüme
Lena Baumann
Mitwirkende
Chor und Orchester des Sorbischen National-Ensembles
Sorbisches National-Ensemble Bautzen
Fotos: Martin Pižga
Die fünfjährige Hanna wohnt bei ihrem Großvater Karl, seitdem sie ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Tagsüber verbringt sie ihre Zeit im Paketlager einer kleinen Postfiliale, dessen einziger Angestellter ihr Großvater ist. Karl ist ein mürrischer Eigenbrötler. Immer wieder kommt es zum Streit zwischen ihm und seiner Enkelin. Eines Tages trifft Hanna nach einem solchen Streit im Paketlager zufällig auf eine Gruppe von merkwürdigen Außenseitern, die in Not geraten sind – darunter ein Rabe auf dem Weg zu seiner Hochzeit. Sie beschließt, ihnen zu helfen. Doch die Aufgabe stellt sich als zu schwierig für das kleine Mädchen heraus. Erst durch die Hilfe des Großpapas finden Hannas neue Freunde zurück nach Hause und das Mädchen und ihr Großvater wieder zueinander.
Das Stück „Ab geht die Post!!“ ist nicht nur eine wundersame und witzige Reise durch Pakete und die Phantasie einer Fünfjährigen, sondern auch ein emotionales Lehrstück in Freundschaft, Hoffnung und Versöhnung. Mit humorvollen Texten und quirligen Liedern erzählt das Ensemble des Sorbischen National-Ensembles einmal mehr von einer besonderen Vogelhochzeit!
„Auf der Bühne im Saal des Sorbischen National-Ensembles ist das Paketlager einer Postfiliale aufgebaut. In den Paketen verbergen sich verschiedene Überraschungen […] Vogelfütterung im Winter oder irgendwelche Vogelzwitschern sind nicht der Inhalt (des Stückes), das Philipp J Neumann geschrieben hat. Vielmehr ist es die Kinderwelt und die damit verbundenen Gefühle. […] Freundschaft, Ängste, Einsamkeit sind die großen Themen, dass am Ende jeder selbst Verantwortung übernehmen muss, aber darauf vertrauen kann, dass er nicht allein ist. Hoffnung und Vertrauen helfen, das Leben nicht so schwer zu nehmen. […] Die Kindern im Publikum verliebten sich besonders in die temperamentvolle Hanna, die auch mal wütend gegen Kartons tritt…“
MDR Serbski rozhlós, Januar 2025