Der Mann im Mond
Kinderoper von
Cesar Bresgen
Stückfassung von
Philipp J. Neumann
Oper Leipzig
Auszug aus der Stückfassung von Der Mann im Mond
Fünftes Bild
Wirtshaus in der Nähe des Turms. Im Turm sitzt die Prinzessin. Davor zwei Wachtposten, die Karten spielen. (Dialog wird gesprochen)
FRANZ
So kann es nicht weitergehen, Oskar. Sieh dir die Leute an! Die schauen einander kaum in die Augen.
OSKAR
Was sollten sie auch anderes machen? Ein falsches Wort und sie kommen ins Zuchthaus… Vertraust du noch irgendwem?
Die Wirtin kommt hinzu, sie bringt zwei Bier.
WIRTIN
Und Geld hat auch keiner mehr… was glaubt denn die „verehrte“ Königin, wie ihr Volk überleben soll. Den letzten Kreuzer zieht ihr Herr Verwalter uns aus den Taschen.
FRANZ
Ein Albtraum ist das!
OSKAR
Dann wissen wir das, Franz. Aber ändern können wir doch nichts. Prinz August ist fort, keiner weiß wohin. Und Prinzessin Marie sitzt dort droben bei Wasser und Brot.
FRANZ
Was heißt, ändern können wir nichts? Dem Volk geht’s dreckig; Trübsal und Elend wo das Auge hinfällt. Nur die Frau Königin lässt sich Fasan und Champagner schmecken… Nichts ändern sagst du? Wir müssen etwas ändern, bevor das Land vor die Hunde geht…
Musikalische Intermezzo (nur Z6).
WIRTIN
Nun trinkt erstmal! Auf die alte Zeit – oder – auf bessre Tage.
Musikalische Intermezzo (nur Z7 mit Abschluss). Franz und Oskar trinken. Die Wachmänner streiten sich um das Kartenspiel.
(Ende des Auszugs)
„Poetisch und professionell, Jubel über Jubel der verdiente Lohn.“
Leipziger Volkszeitung, Oktober 2006